Töröööööö Part 1

Gut ausgeschlafen ging die Reise nun also weiter nach Surin, das 7 Stunden mit dem Bus entfernt liegt. Wir beobachteten wie Reisfelder, Kuhherden und Dörfer an uns vorbeizogen während wir uns mit der einen oder anderen TKKG Folge und Musik die Zeit vertrieben. Drei Amerikanerinnen waren von nun an mit von der Partie.




In Surin angekommen wurden wir von unserer Crew in Empfang genommen und gebeten uns barfuß auf eine Matte zu setzen, um mit Wollfäden eingesponnen zu werden und in Gebetshaltung dem Singsang eines älteren Mannes zu lauschen (den wir danach nie mehr wieder sehen sollten). Nach einer halben Ewigkeit wurden wir mit Weihwasser bespritzt, mit Blättern beworfen (wir fühlten uns ein wenig wie ein Komposthaufen), haben uns erfolgreich den ersten Lachanfall verkniffen und wurden von jedem Mitglied des Projektes mit Armbändern ausgestattet, die uns Gute Wünsche mit auf den Weg geben sollten. Nachdem der Krampf in meinen Armen und Beinen abgeklungen war, gefiel mir diese Geste dann doch ganz gut.
Im Anschluss wurde uns von Mix, unserem Gruppenleiter, unser Wochenplan vorgestellt. Die nächsten Tage würden wir also mit Arbeiten wie Zuckerrohr schneiden, Elefantengehege säubern, Elefanten füttern, Elefanten zum Fluss führen und baden, Kinder auf Englisch unterrichten, Feldarbeiten und mit den Elefanten abhängen verbringen. So oft wie das Wort "Elefanten" darin vorkam, gefiel uns der Plan soweit ganz gut.

Das erste Abendessen gab uns dann direkt einen Vorgeschmack auf die Gerichte, die es im Laufe der Woche geben würde und man muss zugeben, dass nicht ein einziges davon schlecht geschmeckt hätte. Im Gegenteil - wir wollten uns am liebsten in das Essen reinlegen und überlegten bereits, ob nach der Reise ein thailändischer Kochkurs fällig sein wird.

Am nächsten Tag bestand unsere Aufgabe im Säubern des Elefantengeheges. Ich hatte erwartet, dass
Boon Luer
es sich hier um Elefantenkot handeln würde, allerdings ging es lediglich darum, ein paar vertrocknete Zuckerrohrblätter aus dem Waldstück, in dem sich die Elefanten aufhalten, zusammenzusammeln. Danach wuschen wir Gurken, die wir dann an unsere sechs am Projekt teilnehmenden Elefanten verfüttern durften. Besonders Boon Luer, der 8 Monate alte Babyelefant, hatte es uns direkt angetan.


In den darauffolgenden Tagen der Woche lernten wir die Mahouts der Elefanten, sowie die thailändische Kultur und das Leben hier vor Ort besser kennen. Die Mahouts sind die Bezugspersonen der Elefanten, auf die sie hören und deren Rufen sie folgen. Die Beziehung zwischen ihnen und den gigantischen Tieren funktioniert auf Basis gegenseitigen Vertrauens ohne jegliche Anwendung von Gewalt, wie es in vielen anderen Teilen der Stadt leider üblich ist. 
Auch wir konnten in der letzten Zeit eine Beziehung zu den Dickhäutern aufbauen. Sie lassen sich streicheln, suchen neugierig den Kontakt zu uns (vor allem, wenn wir Futter für sie dabei haben, aber auch sonst) und genießen es sichtlich im Fluss von uns geschrubbt zu werden. Mehrere Stunden am Tag verbringen wir mit völlig ausgeglichenen Elefanten, denen es um einiges besser geht als vielen ihrer Artgenossen im Umfeld, die den ganzen Tag angekettet sind und nur für ihren Auftritt in der Show der Elephantworld mit dem Elefantenhaken in die Manege gedrängt werden. Wenn sich einer von euch mehr über das Surinprojekt informieren möchte, dann kann er ein wenig auf deren Webseite www.surinproject.org stöbern. Die unvergessliche Erfahrung der nahen Interaktion mit den Elefanten hier kann ich nur empfehlen.


So, ich denke das gibt euch jetzt erstmal eine gute Übersicht über all das was wir hier so machen.
Bleibt gespannt!

Selina & Erik

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